Aktualisiert: 18. Januar 2023

Warum der Werbebrief längst nicht ausgestorben ist 

Werbung im Briefkasten fällt wieder auf. Besonders, wenn Sie ein Brief erreicht, der handschriftlich adressiert wurde und mit einer schönen Briefmarke versehen ist. Wer sich das heute bei ständig steigenden Portokosten leistet, beweist rein äußerlich Stil. Doch auch auf den Inhalt kommt es an!

Ein Werbebrief ist die einfachste Form der Direktwerbung. Abseits des Getöses der digitalen Werbewelt hat er beinahe etwas Meditatives.

Mit ihm sind Sie sogar rechtlich auf dem sicheren Pfad, im Gegensatz zur Werbung via Telefon, Fax, E-Mail oder SMS. (Anmerkung: Diese Aussage stellt keine Rechtsberatung dar!)

Weitere Vorteile des Werbebriefes:

  • Sie werben mit Stil.
  • Direkte Zustellung an den Empfänger.
  • Persönliche Ansprache Ihrer ausgewählten Zielgruppe (ein Brief ist sehr persönlich).
  • Der Empfänger hat buchstäblich etwas in der Hand: den Brief und Ihre Zugabe, z.B. ein Tütchen Fruchtgummi, einen Kugelschreiber o.ä.
  • Ihrer Fantasie zum Verführen der Sinne sind in Form und Material kaum Grenzen gesetzt.
  • Keine Streuverluste wie z. B. bei Zeitungsanzeigen, TV- oder Radiowerbung.
  • Die Qualität der Response* ist hochwertig.

*Response, die bedeutet im Direktmarketing das Verhältnis zwischen erhaltenen Reaktionen (Bestellungen, Anfragen) und ausgesendeten Exemplaren einer Werbemaßnahme. Angabe in Prozent, Quelle: Wikipedia

Nachteil: 

  • kostenintensiv
Wer mit Stil wirbt, macht Eindruck

Foto: © pexels.com

Wer mit Stil wirbt, macht Eindruck! 
Ihr Werbebrief verströmt Exklusivität

Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Mailing und einem Werbebrief?

Das Mailing ist meist knallig bunt und schon von Weitem als Werbung zu erkennen. Das einzig Persönliche an einem Mailing ist die Adresse im Klarsichtfenster der Massendruck-Sendung.

Im Umschlag kommen viele Puzzleteile wie Gutscheine, Bestellkarten, Teilnahmescheine und Antwortkarten für Gewinnspiele sowie „Prospekte“ mit.
Sie werden den Unterschied auch fühlen: pergamentdünnes Papier.

Ein persönlicher Werbebrief hält sich dagegen zurück und kommt fast schon edel daher.
Im festen weißen Umschlag, auf Büttenpapier mit dem Füllhalter handgeschrieben, sehr persönlich gehalten … 

Leider, solche Briefe schreibt heute keiner mehr. Selbst Anbieter exklusiver Marken nicht.

Man nutzt eine effektive Mischform aus gedrucktem (werblichem) und handschriftlichem Brief. Mit korrekt geschriebenen Namen und persönlicher Anrede, ordentlich gedruckt aus der Druckerei.

Gut, ein Laserdrucker tut es auch. Übertreiben müssen Sie hier nicht.
Responsemittel oder Werbematerialien, die Sie dem Brief beilegen, sind natürlich auch personalisiert und handwerklich sauber vorbereitet.
Grammatik und Rechtschreibung sollten ebenfalls perfekt sein.

den Werbebrief an die Zielgruppe anpassen

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Passen Sie den Brief an Ihre Zielgruppe und Ihr Produkt an

Schreiben Sie bitte nicht blind drauflos. Machen Sie sich Gedanken, an wen sich das Schreiben richten soll und welches Ergebnis Sie damit erreichen wollen.

Werde ich beauftragt, einen Werbebrief zu texten, frage ich natürlich danach.
Die Antwort lautet in vielen Fällen: „Na, alle unsere Kunden.“ Hmm, das dachte ich mir.
„Sind Ihre Kunden Privat- oder Geschäftsleute? Sind es Bauherren, Architekten oder gar die öffentliche Hand? In welcher Branche sind diese Menschen unterwegs? Und was genau möchten Sie mit dieser Werbeaktion erreichen?“
Große Augen schauen mich dann an.

Hier zunächst gründlich nachzudenken, ist doppelt wichtig: Die daraus getroffene Entscheidung wirkt sich auf den Inhalt und die Ansprache im Brief aus, sprich auf die Tonality. Einen privaten Bauherrn spreche ich anders an und biete ihm andere Leistungen als einem Architekten an.
Sie reden mit Ihrem Chef doch auch anders als mit Ihren Freunden, oder?

Zweitens, Sie verschenken kein Geld.

Ihr Werbebrief ist ein Versprechen, keine Rechnung

Der Werbebrief ist ein Versprechen

Die Gestaltung des Briefes ändert sich grundlegend.

1. Der Platz – nutzen Sie ihn gut!

Sicher haben Sie Blanko-Briefpapier mit gestaltetem Briefkopf Ihres Unternehmens.

Nehmen Sie es kurz zur Hand und schauen Sie, wie viel Platz Sie haben. Oft kommt höchstens eine dreiviertel DIN-A4-Seite Platz für den Text in Frage, eher eine halbe Seite.

Lassen Sie Ihrem Text Luft mit Absätzen und weißen Freiraum für die Augen. Die Schrift sollte leicht zu lesen und nicht zu klein sein.

Und fassen Sie sich kurz, bringen Sie Ihr Angebot auf den Punkt.

2. Formalien – Was Sie tun und lassen sollten

An die Stelle des Betreffs ist die Headline gerückt.
Eine Überschrift, die dem Leser kurz und knackig sagt, worum es geht.
Behördenmerkmale, wie ‚Ihr Zeichen‘ oder ‚Aktenzeichen‘, brauchen Sie auch nicht.

Angaben zur Bankverbindung haben im Werbebrief ebenfalls nichts zu suchen. Das gibt einen schalen Beigeschmack in Richtung: „… hier können Sie gleich überweisen.“

Danach folgt die persönliche Anrede, die einen Menschen nach wie vor respektvoll mit:
„Sehr geehrter Herr“ oder „Sehr geehrte Frau“ anspricht.
Eine weitere Formel könnte „Guten Tag, Herr/Frau …“ lauten.


3. Inhalt

Ganz klar: Die AIDA-Formel funktioniert hier. Jetzt kommt es auf die Feinheiten an.

Sehen Sie einen Werbebrief wie eine persönliche Unterhaltung im Geiste mit Ihrem potenziellen Kunden oder mit Bestandskunden.

Dieser Artikel ist zum Beispiel meine vorgestellte Unterhaltung mit Ihnen.

Indem Sie sich mit Ihrem Kunden „unterhalten“, formulieren Sie Ihr Angebot und Ihre Argumente ganz natürlich, Sie umwerben den Kunden respektvoll und wecken sein Interesse.


4. Die scheinbaren Kleinigkeiten machen den Unterschied

Verpassen Sie am Ende nicht die Gelegenheit des Postskriptums PS.

Es ist mit die stärkste Zeile Ihres Briefes und sollte nicht ungenutzt gelassen werden. Zum Beispiel mit einem Extra-Schmankerl nur für den Empfänger des Werbebriefes, für das es sich lohnt, bei Ihnen anzurufen oder die beigelegte Antwortkarte an Sie zurückzusenden.

Ihre Unterschrift … mit dem Füllhalter handgeschrieben, darf nicht fehlen.
Glauben Sie mir, auf PS und Unterschrift schauen die Menschen immer!

Der Briefumschlag ist im Idealfall fensterlos und handschriftlich adressiert, der Absender auf der Rückseite ebenfalls handgeschrieben, die Sonderbriefmarke sauber rechts oben im Eck auf der Vorderseite.
Verwenden Sie Fensterbriefumschläge, dann drücken Sie dem Empfänger Ihre Wertschätzung wenigstens mit einer schönen, echten Briefmarke aus.

Ob Sie Klasse oder Masse wählen, liegt bei Ihnen. Sie wissen ja, der erste Eindruck …

Welche Gelegenheiten bieten sich für einen Werbebrief an?

Es gibt mehr Anlässe als nur für ein neues Produkt auf die klassische Art mit seinem Kunden in Kontakt zu kommen oder zu bleiben.

  • Weihnachtspost
  • Empfehlungsschreiben
  • Anschreiben
  • Vor und nach Gewinnspielen
  • Mahnschreiben
  • Nachfassbriefe
  • Personalwechsel oder Zuwachs im Unternehmen
  • E-Mail-Marketing. Die Regeln sind (fast) immer die gleichen.

Beispiele für Werbebriefe

Sie verdeutlichen Ihnen die Unterschiede. Wie Sie unterschiedliche Zielgruppen ansprechen und wie Sie es nicht machen sollten.
Klicken Sie bitte auf das Beispielbild, dann öffnet sich ein größeres Fenster.

So bitte nicht

So nicht

Zielgruppe 1

Zielgruppe rot/blau

Zielgruppe 2

Zielgruppe grün/blau

Gern unterstütze ich Sie mit Texten für Ihre Werbebriefe. Vereinbaren Sie ein persönliches Erstgespräch.

Fotos:
© Hetizia – Fotolia.com
© picsfive – Fotolia.com

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